Preview: Wir sahen die ersten 10 Minuten von Kingsglaive: Final Fantasy XV (German)

Auf der Japan Expo in Paris hatte der Regisseur von Kingsglaive: Final Fantasy XV, Takeshi Nozue während der ca. anderthalb Stunden langen Final Fantasy XV-Präsentation eine besondere Überraschung in Gepäck: In einer Weltpremiere konnten wir exklusiv die ersten zehn Minuten der englischen Filmversion bestaunen.

Im folgenden Preview können einige kleinere Spoiler enthalten sein, außerdem können leichte Story-ungereimtheiten enthalten sein, da ich den Plot aus der Erinnerung heraus zusammenfasse und er bereits in den 10 Minuten Film sehr dicht war.

Eine Rückblende erzählt von der magischen Macht des letzten Kristalls, die das Königreich Lucis stets beschützte, jedoch auch den Neid des verfeindeten Niflheim auf sich zog.

Wir sehen daher wie Soldaten aus Niflheim in die zuvor autonome Region Tenebrae einfallen. Noctis erholt sich hier in der Heimat von Lunafreya zu dieser Zeit als kleiner Junge von einer schweren Erkrankung und ist an einen Rollstuhl gefesselt.

Beide sind gerade in einem Waldstück unterwegs als feindliche Soldaten auf sie herabregnen und umzingeln. Mächtige Schwertkämpfer rücken den Freunden immer näher und töten sie beinahe als König Regis in letzter Sekunde mit seinem Schwert zur Hilfe eilt und einen gigantischen Feuerspruch wirkt, um die Angreifer abzuwehren. Die feindliche Übermacht vor Augen nimmt Regis seinen kleinen Sohn auf die Schultern und tritt zusammen mit Lunafreya die Flucht an.

Ravus Nox Fleuret, Lunafreyas Bruder, wurde vom Feuerspruch eingekesselt und fleht Regis an, ihm zu helfen. Doch anstatt ihm zu helfen muss sich König Regis sputen und die feindlichen Soldaten sind ihm dicht auf den Fersen. Lunafreya ahnt, dass ihre Flucht aussichtslos sein würde und lässt sich sich daher zurückfallen. Sie wird von Niflheim gefangengenommen und verschafft ihren Freunden somit wertvolle Zeit.

Viele Jahre später steht die Armee Niflheims vor den Toren Insomnias, der Hauptstadt von Lucis. Noch steht sie unter dem Schutz einer gewaltigen magischen Kuppel, die durch den Kristall aufrechterhalten wird. Doch wie lange hält die Stadt den feindlichen Angriffen stand?

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Am Rand der Stadt haben die feindlichen Truppen bereits die ersten Vororte entlang der Stadtmauer durch schwere Artillerie unter Beschuss genommen. Landungsschiffe aus Niflheim werfen Soldaten ab, Schüsse fliegen kreuz und quer über das Schlachtfeld und vor den Trümmern stapeln sich bereits die Leichen. Doch der Feind lässt durch Magitek nicht nur Maschinen für sich kämpfen, sondern schickt gleichzeitig viele Bekannte aus dem Final Fantasy-Bestiarium gegen Lucis ins Rennen. Ein Behemoth pflügt eine Schneise des Verderbens durch die Reihen der lucianischen Soldaten und ein ganzes Heer an riesigen Insekten trippelt über das Schlachtfeld. Sie sehen ein wenig wie große Käfer oder Gottesanbeterinnen aus und haben Ähnlichkeit mit z.B. den Antares aus der Videospielreihe.

Am Horizont zieht ein riesiger Feuersturm auf, der langsam auf Insomnia zurollt. Hoch auf den Stadtmauern versucht die Kingsglaive-Magierin Crowe Altius mit ihren Mitstreiterinnen verzweifelt die Schutzkuppel über der Stadt aufrechtzuerhalten, doch bereits die ersten Magierinnen gehen erschöpft in die Knie.

Libertius Ostium, bester Kumpel von Hauptfigur Nyx stürtzt sich in das Geschehen und versucht, die feindlichen Reihen zu flankieren. Nicht umsonst erinnert seine Uniform und die Ornamente an seinem Kopf sehr an die Ninjas aus den Final Fantasy-Spielen: Libertius nutzt eine Tarntechnik, um praktisch unsichtbar gleich mehrere Feinde auf einmal niederzustrecken.

Der Boden bebt, Gebäude fallen in sich zusammen und Erdrisse tun sich auf während die Beschüsse immer stärker werden. Als der Sturm näher zieht erkennen wir, dass sich darin weitere feindliche Airships verstecken und weitere Gefahren am Boden auftauchen, wie z.B. ein Cerberus.

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Ein Offizier aus Niflheim gibt die Order: „Lasst den Dämon frei!“. Jetzt stellt sich heraus, dass in dem Sturm weitaus mehr versteckt ist als bisher gedacht. Das mehrere hunderte Meter große Monster ist immer noch vom Rauch umhüllt und wird an Ketten von Airships nach Insomnia herangezerrrt. Es ist kaum zu bändigen und reißt mehrere Schiffe Niflheims an den Ketten zu Boden, die dort zerschellen und Fußsoldaten zerquetschen.

Libertius schafft es mit seinen Klingen einen heranstürmenden Behemoth am Hals aufzuschlitzen und niederzustrecken. Crowe dagegen ist mit ihrer Kraft am Ende und kann ihre Verteidigungszauber nicht weiter wirken. Drautos, der leitende Offizier der Kingsglaive gibt den Befehl zum Rückzug. Libertius tifft auf den feuerspuckenden Cerberus und kann seine Angriffe zwar durch einen Protes-Zauber ablenken, kann ihn jedoch weder bezwingen noch fliehen. Herabstürzende Trümmerteile klemmen ihn ein und seine Klingen sind außer Reichweite.

Der Dämon zeigt jetzt sein wahres Gesicht und startet einen Großangriff auf das umkämpfte Gebiet. Wie genau er aussieht und was er tut wollen wir hier jedoch nicht verraten.

Nyx widersetzt sich dem Befehl Drautos und eilt Libertius zur Hilfe. Seine Klingen ermöglichen ihm mit dem Warp kürzere Strecken zu überspringen. Er schafft es, den Cerberus zu vertreiben und sucht Libertius Klingen zusammen, der immer noch unter den Trümmerteilen liegt. Beide nutzen mit den Klingen den Zauber Warp, um sich mehr schlecht als recht durch das Kampfgebiet zu teleportieren und sich in Sicherheit zu bringen.

Die Kingsglaive freuen sich, wieder sicher vereint zu sein, aber Drautos ermahnt Nyx, sich nicht erneut seinem Befehl zu widersetzen und dass seine Stärke nur durch König Regis geliehen sei. Mit den Rückzug in den Kern der Hauptstadt endet unsere Vorschau zum Film.

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Obwohl es nur zehn Minuten Film waren, könnte ich wahrscheinlich stundenlang Lobeshymnen über die visulle Pracht von Kingsglaive: Final Fantasy XV singen. Wie fantastisch dieser Film aussieht!

Als ich damals 2001 Final Fantasy: Die Mächte in Dir im Kino sah, wusste ich bereits, dass Square Enix zu den führenden Talenten in der CGI-Szene gehört und der Film war bereits der erste Schritt Richtung Fotorealismus war. Regisseur Takeshi Nozue ließ bereits mit Final Fantasy VII: Advent Children die Herzen der Fans höher schlagen, aber Kingsglaive toppt einfach alles. Um diese unglaubliche visuelle Qualität zu erreichen haben die Visual Works von Square Enix mit den westlichen Studios Digic Pictures und Image Engine zusammengearbeitet, die bereits für ihre Arbeit am Assassins Creed-Film oder Jurassic World bzw. Game of Thrones bekannt sind.

Die Protagonisten im Film sehen einfach so echt aus, dass man teilweise komplett vergisst, dass sie am Computer erstellt wurden. Die gesamte Welt wirkt dadurch allerdings auch glaubhafter als traditionell gefilmte Schauspieler vor einem Greeenscreen. Auch der Look typischer Final Fantasy-Elemente wie Behemoth, Cerberus oder eben die Zauber sind klasse umgesetzt.

Besonders toll finde ich den Spezialeffekt des Warps, der ähnlich zum Spiel wie eine Wolke aus Wunderkerzen um die Charaktere herumflirrt und mit dem passenden Sound einfach im Kopf hängenbleibt.

Kingsglaive verkauft das Konzept von „A Fantasy based on reality“ erstaunlich gut. Teile der Architektur, der Kleidung, Technologie oder Fahrzeuge erinnern uns an unsere reale Welt, doch dann sind da die Zauber, die Magitek und die Monster. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Welten macht Final Fantasy XV nicht nur als Spiel sehr interessant, sondern auch als Film bestimmt für viele Zuschauer sehr interessant.

Anfangs war ich skeptisch bezüglich des Soundtracks, der von John R. Graham in Zusammenarbeit mit Yoko Shimomura komponiert wurde. Erste Previewtracks wirkten zu eintönig und düster, doch die musikalische Untermalung der ersten zehn Minuten ließ keine Wünsche offen und präsentierte sich sehr stimmig.

Man hat das Gefühl, dass Kingsglaive: Final Fantasy XV eine komplexere und spannende Story erzählen will. Die Actionszenen waren toll und ich fand insbesondere die schrittweise inszenierte Enthüllung des Dämons bzw. Summons toll, der wie Godzilla lange Zeit nur andeutungsweise zu sehen war. Die Geschichte der Kingsglaive und der Beziehung der Charaktere untereinander scheint im Fokus zu stehen und ich bin gespannt wie es Nyx ergehen wird und wie Lunafreya die drei Medien Spiel, Anime und Kinofilm miteinander verbinden wird.

Ich freue mich auf den Film und hoffe, dass er auch außerhalb der USA und Japan in ausgewählten Kinos zu sehen sein wird, denn solch ein Werk hat es einfach verdient, auf der großen Leinwand gezeigt zu werden.


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André Mackowiak

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